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Bedeutet der Tod das totale Ende?

Von kath. Pfarrer Frank-Peter Beuler (Pfarrei St. Blasius, Westerwald)

Der düstere Monat November, an dem vieles in der Natur abstirbt, wird seit Alters her als “Totenmonat” bezeichnet. Die Gräber auf den Friedhöfen werden besonders hergerichtet und in den Kirchen wird in besonderen Gottesdiensten der Toten gedacht. Zugleich lädt dieser Monat dazu ein, unser eigenes Verhältnis zum Tod anzuschauen. Kann ich annehmen, dass der Tod Teil des irdischen Lebens ist und irgendwann auch mich ganz persönlich betrifft? Die Corona-Pandemie hat uns vor Augen geführt, dass man auch in einer modernen technisierten Gesellschaft mit der Bedrohung durch den Tod rechnen muss. Noch nie zuvor sind uns Tag für Tag über die Medien Zahlen von Verstorbenen präsentiert worden, obwohl auch schon vor Corona in Deutschland täglich ca. 2500 bis 3000 Menschen verstarben, aus unterschiedlichsten Gründen. Jetzt aber wird uns Wirklichkeit des Todes jeden Tag vor Augen geführt.

Es gibt zwei Möglichkeiten, mit der Bedrohung durch den Tod umzugehen: entweder man verdrängt diesen und lebt so, als ob es ihn nicht gäbe (dann aber schlägt er unter Umständen umso unerbittlicher zu) oder man akzeptiert ihn als natürlichen Teil unseres Lebens und zeigt sich offen für die Frage, ob der Tod wirklich die totale Auslöschung einer Person bedeutet. Der christliche Glaube weist hier einen Weg der Hoffnung. Ausgehend von dem Glauben an einen liebenden Gott schlussfolgert er: wenn ein liebender Gott einen jeden Menschen ins Dasein gerufen hat (der Schöpfer-Gott hat an unserer Entstehung sozusagen mitgewirkt; wir leben, weil Gott uns will), ist es undenkbar, dass der von Gott geliebte Mensch im Tod aus seinen Händen herausfällt und ins Nichts versinkt.

Weil Gott nie aufhört, den Menschen zu lieben, bedeutet der Tod nicht das Ende der individuellen menschlichen Existenz. Sehr treffend formuliert dies Jesus im Streitgespräch mit den Sadduzäern: „Gott ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn sind alle lebendig.“ (Lukas 20, 38).

Lahn-Post C AW vom Samstag, 6. November 2021, Seite 2 (27 Views)

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