Der vierte Advent steht im Zeichen der Vorfreude auf Weihnachten. Nur noch ein paar Tage, dann ist es soweit! Dann ist Weihnachten. Aber dieses Jahr ist es anders als sonst. Die Politik hat in Verantwortung für Menschenleben den Lockdown beschlossen. Wir werden nicht so feiern wie sonst: mit der ganzen Familie und Besuchen bei Verwandten. Alles nur im kleinen Kreis. Weihnachtsmarkt? Fällt aus. Urlaub? Auch. Die Weihnachtsgottesdienste nur mit Anmeldung, im Freien oder online. An den Feiertagen gemeinsam Essen gehen - geht nicht. Und die Geschenke? In diesem Jahr mal nur etwas Kleines, weil wir ja nicht wissen, wie´s weiter geht. Und da soll man sich freuen? Wie denn, wenn die Pandemie alles verhindert? – Ich denke, die Pandemie wirkt wie ein Brennglas, das alle Lebensmöglichkeiten bündelt auf das, was wirklich wichtig ist. Wir wollten mit unserer Familie nach den Feiertagen Urlaub nehmen und ein paar Tage in Speyer verbringen. Dort noch einmal über den Weihnachtsmarkt bummeln, im Museum die neue Ausstellung anschauen, in der Fußgängerzone im Café sitzen. Wäre richtig schön gewesen, wird aber nichts. Schade! Aber nicht schlimm. Dafür geht es den Menschen unserer Familie soweit gut. Wir können telefonieren oder skypen und so voneinander hören. Es wird eben kein buntes und lautes Weihnachten mit Bergen von verbrauchtem Geschenkpapier. Es wird stiller, kleiner, ruhiger. Aber gerade wenn es ruhiger ist, können wir spüren, was Weihnachten wirklich ist: Wir sind nicht verlassen und auf uns selbst gestellt. Gott nimmt sich unser an, ja wird einer von uns. Ein Kind. Ist bei uns in guten und schweren Tagen. Steht uns bei, gib uns Kraft, schenkt uns Hoffnung. „Fürchtet euch nicht!“ Gott lässt uns nicht allein! Wenn wir das spüren in diesen Tagen, dann ist es Weihnachten. Deshalb antworte ich auf die Frage: Freut euch? Ja, freut euch. Gott macht es wieder gut mit uns.