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Bücherfreunde unter sich

Beim monatlichen Treffen geht es vor allem um eins: moderne Literatur in geselliger Runde

KOBLENZ. -edb- Neugierde, Diskussionsfreude und vor allem die Lust auf Neues verbindet die Teilnehmer des Koblenzer Literaturkreises, die sich zum regelmäßigen Austausch einmal im Monat im Hotel Brenner treffen. AM WOCHENENDE war dabei und hat eines feststellen können: In diesem Kreis lebt Literatur in allen Facetten. Und: So unterschiedlich wie die Teilnehmer selbst, so vielfältig ist auch die Sicht auf das Gelesene.

Der Ochtendunger Michael Menges, der seit zwei Jahren gemeinsam mit Günter Greiner den Literaturreis leitet, liebt das demokratische Prinzip, das alle Teilnehmer verbindet. Wer was zu sagen hat, bringt sich ein. Wo Wissenslücken entstehen, springen andere ein - vor allem einer: Dieter Servatius (83), dem auch die Gründung des Literaturkreises zu verdanken ist. Denn der mittlerweile pensionierte Lehrer, der am Max-von-Laue-Gymnasium das Fach Deutsch unterrichtet hatte, konnte bei seinen literarischen VHS-Seminaren zu moderner Literatur einige Teilnehmer so fesseln, dass sie sich nach Abschluss des vierten Semesters eine ebenbürtige Gesellschaft suchen wollten. „Aus diesem Gedanken heraus ist der Literaturkreis entstanden“, erzählt Servatius.

Das war vor etwa zehn Jahren. Nun hat er die literarische Verantwortung auf jüngere Schultern verteilt: Michael Menges (59) und Günter Greiner (70) haben den Vorsitz übernommen und leiten ihn in Servatius' Sinne weiter. Dazu gehört auch das Treffen im kleineren Kreis. Zu viele würden den Rahmen sprengen, meinen sie. Denn die Diskussionen leben gerade von den Persönlichkeiten, die den Literaturkreis prägen.

Da wäre Michael Menges, den ein väterlicher Freund mit 26 Jahren an die Literatur herangeführt hat, oder Uwe Reichert, der sich erst mit Anfang 30 auf dem zweiten Bildungsweg mit anspruchsvoller Literatur regelrecht infiziert hatte, oder Günter Greiner, der im Jugendalter mit einem Freund Dostojewski gelesen hatte und nie davon losgekommen ist.

Heike Schwaderlapp hatte auf einmal viel mehr Zeit, als ihre fünf Kinder erwachsen waren, ähnlich auch Claudia Karrich, die den Literaturkreis auf die ganze Familie inklusive Kinder ausgedehnt hat. Und Karla Emmerich genießt seit einem Jahr das monatliche Treffen als wohltuende Ergänzung zum klassischen Literaturtreff in Frankfurt.

Wann und wieviel gelesen wird, das ist jedem Teilnehmer überlassen. Nur beim Umfang wird eine Grenze nach oben gelegt. „Mehr als 500 Seiten sollte ein Buch nicht haben“, so Menges. Das könne schon mal passieren, sollte aber nicht die Regel sein.

Die einen lesen überwiegend abends, so wie Gabriele Hiller, die auch mal gerne einen Krimi zur Hand nimmt, die anderen überall dort, wo es sich ergibt. Zu ihnen gehört auch Klaus Rosenberger. Der Arzt im Ruhestand hatte bis zur Rente keine Zeit zum Lesen. „Allenfalls am Wochenende“, erzählt er. Und dann gab's trockene Fachliteratur. Auf den literarischen Geschmack moderner Literatur war er - wie viele andere auch - über die VHS-Kurse bei Dieter Servatius gekommen.

Wer sich für den Literaturkreis interessiert, kann per Mail Kontakt zum Vorsitzenden Michael Menges aufnehmen:

menges1961@web.de

Drei Buchtipps, empfohlen vom Koblenzer Literaturkreis:

„Eine Odyssee. Mein Vater, ein Epos und ich“ von David Mendelsohn

„Ich bleibe hier“ von Marco Balzano

„Tage mit Felice“ von Fabio Andina

Koblenz AW vom Samstag, 26. September 2020, Seite 4 (33 Views)

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