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Günther und Biene sind der Wolfsschreck

Kirchwalder Betrieb leistet Pionierarbeit zum Schutz der Moorschnucken und Burenziegen

KIRCHWALD/KAISERSESCH. -edb- Heike Dahm-Rulf und Matthias Dahm leisten in Kirchwald Pionierarbeit: Sie sind die ersten in Rheinland-Pfalz, die Herdenschutzhunde zusammen mit Schafen halten. Damit wollen sie ihre Moorschnucken und Burenziegen bestmöglich vor dem Wolf schützen.

Davon hatte sich in der vergangenen Woche auch Umweltministerin Ulrike Höfken ein Bild gemacht. „Herdenschutzhunde sind ein wichtiger Bestandteil des Schutzes von Weidetieren, vor allem von Schafen und Ziegen gegen Wölfe. Auch wenn hier in der Gegend noch kein Wolf nachgewiesen wurde, leistet der Betrieb Dahm-Rulf vorbildliche Pionierarbeit für ganz Rheinland-Pfalz“, so die Umweltministerin anerkennend bei ihrem Besuch vor Ort.

Günther, Biene und Conan bewachen zur Zeit rund 150 Moorschnucken und 50 Burenziegen. Dafür haben Biene und Günther im Mai die Prüfung der AG Herdenschutzhunde erfolgreich abgelegt. Conan kam als Azubi dazu. „Die Hunde sind als Ergänzung zum Zaun gedacht“, erläutert Heike Dahm-Rulf. Damit sie speziell zur Wolfsabwehr eingesetzt werden können, müssen sie bei Schafen geboren und aufgewachsen sein. „Wird die Herde angegriffen, reagieren die Hunde selbstständig durch Verbellen, ohne auf den Befehl eines Menschen warten zu müssen. Deshalb ist die ständige Präsenz der Hunde in der Herde so wichtig“, so Heike weiter. „Eine anspruchsvolle Tätigkeit“, wie Höfken bestätigte. Deshalb gehöre die Haltung und Führung der Tiere in die Hände von Profis. Das Land fördert deshalb die Anschaffung und Haltung von Herdenschutzhunden sowie andere Präventionsmaßnahmen in den ausgewiesenen Wolfs-Präventionsgebieten.

So sind bislang in Rheinland-Pfalz rund 376 000 Euro für Präventionsmaßnahmen und als Schadensausgleich gezahlt worden. Geplant ist, die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz mit einer Untersuchung über die Integration von Herdenschutzhunden in einen Wanderschafbetrieb zu beauftragen. Dabei solle der Betrieb Dahm-Rulf mit seinen Erfahrungen mit den Herdenschutzhunden und seinen Informations- und Beratungskapazitäten eingebunden werden, so Höfken weiter.

Vor zwei Jahren hatten sich Heike und Matthias entschlossen, den Zuchtbetrieb für Moorschnucken und Burenziegen im Nebenerwerb zu betreiben. „Wir wollen Artenvielfalt und unsere heimische Flora und Fauna schützen“, so die engagierte Kirchwalderin. Dass dabei die Verbandsgemeinde Kaisersesch Mut zu neuen Projekten für die Natur, die Artenvielfalt und die Umwelt gezeigt habe, begeistert die 33-Jährige noch heute. „Die Verbandsgemeinde Kaisersesch lässt nun einen Teil ihrer Wasserbecken durch unsere Moorschnucken und einige Burenziegen beweiden“, erzählt sie glücklich und ist stolz, bei diesem Projekt Partner zu sein. „Wir hoffen, dass sich viele Gemeinden ein Beispiel an diesem gelebten Naturschutz nehmen.“

Wer sich für das Projekt interessiert, kann Kontakt aufnehmen unter:

http://Moorschnucken-rlp.de oder sich direkt bei Heike Dahm-Rulf melden: (0151) 15 67 07 14

Cochem-Zell AW vom Samstag, 5. September 2020, Seite 5 (91 Views)

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