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Ein Plätzchen am besten Platz
Romantisch durch das aufblühende Moseltal laufen / Unterwegs auf dem Seitensprung Bärensteig
Kurz, aber klasse: Der Moselsteig Seitensprung Bernkasteler Bärensteig beschert nach anstrengendem Auftakt grandiose Weitblicke über herrliche Wiesen. Hunsrückhöhen und Moseltal liegen Wanderern zu Füßen, bevor es auf urigen Pfaden vorbei an schroffen Felsen zurück nach Bernkastel geht.
Vom quirligen Marktplatz (1) in Bernkastel laufen wir durch die Römerstraße sanft bergan und erreichen die Kreuzung mit der Kallenfelsstraße. Hier begrüßen uns die ersten Logos des Seitensprungs Bernkasteler Bärensteig. Begleitet vom Moselsteig, folgen wir dem Seitensprung in die stramm ansteigende Gasse.
Unter der Woche bleibt der Touristenrummel rasch zurück, und die Kondition wird erst einmal wärmstens herausgefordert. Ab und an laden Bänke zum Verweilen ein und erleichtern dadurch den Aufstieg. Nach 1.6 km nutzen wir einen Steg, um den rauschenden Bach zu queren. Nun ist es Zeit, sich vom Moselsteig zu trennen (2), der links weiterführt. Wir folgen den Logos halb rechts auf einem Waldweg weiter aufwärts. Anfangs rieselt rechts noch der Kallenfelsbach, dann geht der Wald in dichtes Gehölz und schließlich in eine Wiese über. Wir aber wandern im Wald, in dem knorrige Eichen unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. An einem Waldfenster erwartet uns unter einer mächtigen Kirsche eine erste Sinnesbank zur entspannten Rast im Grünen.
Wir queren ein Gehölz, um dann am Rand der Wiesen entlangzuwandern. Links begleitet uns die neue Trasse der B 50. Wir passieren unbemerkt das auf den Wegweisern angekündigte Hunnengrab und treffen nach 2.6 km an einer grünen Wildbrücke über die B 50 ein. Beim Weiterwandern begeistert uns der weite Ausblick – links schweift der Blick über die Hunsrückhöhen, rechts erspähen wir das Moseltal. Nach 3.7 km legen wir wieder eine Pause ein, denn rechts am Waldrand steht eine perfekt positionierte Sinnesbank (3), von der wir die Aussicht auf Idarkopf und Hunsrückkamm in Ruhe auskosten können. Der Bärensteig verläuft nun pfadig auf weichem Waldboden und führt uns nach 4.2 km zur Bresgensruh (4), einem Felskliff mitten im Wald.
Klar, dass wir, bevor wir dem Pfad nach rechts folgen, dem Felsen aufs Dach steigen und oben mit einem grandiosen Ausblick zur Mosel und nach Bernkastel-Kues belohnt werden.
Beschwingt folgen wir dem Pfad abwärts durch den Eichenwald. Immer wieder rücken Felsen eng an den Weg heran und geben Einblick in kunstvoll gefaltete Schichten und Jahrmillionen der Erdgeschichte. Wir umrunden einen Taleinschnitt und halten uns an der folgenden Weggabelung links. In der nächsten Kurve passieren wir das Matthiaskreuz und wandern ohne großen Höhenverlust weiter. Nach 5.6 km erreichen wir einen Wegweiser, hier biegt rechts der Zuweg zur 500 m entfernten Kaiserstuhl-Hütte ab. Wir aber laufen geradeaus auf einem Pfad weiter, der sich in engen Serpentinen talwärts windet. In der ersten Rechtskehre passieren wir den Jodlerplatz, einen Felsvorsprung, von dem aus wir die Ruine Landstuhl im Blick haben.
Als die ersten Reben uns begleiten, stehen Bänke bereit, um den außergewöhnlichen Blick auf die Stadt und die Mosel in Ruhe zu genießen (5). Dann senkt sich der Pfad ab, und unser Blick gleitet über die Schieferdächer der Häuser hin zur Mosel. Wir stehen nach 6.6 km wieder am Marktplatz (1), wo wir im mittelalterlichen Ambiente diese Tour beenden. Wer die 6,5 Kilometer hinter sich hat, weiß, warum die New York Times einst auch das Moseltal in seiner Hitliste für einen der besten Plätze der Welt aldelte.
Fazit: Eine perfekte Feierabend- oder Kurztour am Wochenende, die durch den Aufstieg zu den Moselhöhen die Kondition fördert.
Buchtipps: Mostelsteig & Seitensprünge Geschenk-Set, 14 Rundwege und 24 Moselsteig-Etappen, 19,95 €. Moselsteig Seitensprünge als Einzelbuch: je 12,95 Euro. Alle mit Übersichtskarten, GPS-Daten und einfacher Anbindung an die Gratis-App „traumtouren“. Bildband Leuchtende Mosel von Andreas Pacek, 24,95 €.
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