Bad Kreuznach

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„Im Schrank sollten nur Lieblingsstücke hängen“

Jasmin Link aus Stromberg berät Frauen und Männer im Hinblick auf das richtige Outfit: Farbe, Form, Muster – das alles spielt eine Rolle

REGION. -st- Welche Farben lassen sich gut kombinieren? Welche Schnitte passen zu welchem Figurtyp? Wie gehören Charakter und Kleidung zusammen? Schon seit früher Kindheit beschäftigt sich Jasmin Link mit diesem und vielen anderen Fragen rund um das richtige Outfit, setzt sich mit Farben, Formen und Schnitten auseinander. Mittlerweile hat die 27-jährige Strombergerin diese Faszination auch zum Beruf gemacht und ist staatlich zertifizierte Typberaterin.

Über ihre Mutter kam Jasmin Link zur Typberatung. „Sie macht das schon seit Jahren und ich habe ihr immer mit großer Begeisterung über die Schulter geschaut“, berichtet die 27-Jährige. Deswegen musste sie bei der Wahl des Traumberufs nicht lange nachdenken und schlug den gleichen Weg ein wie ihre Mutter. An der Typenakademie in Limburg absolvierte sie ein Jahr lang ein Fernstudium, lernte dort vieles rund um den Farbkreis, die Proportionen des Menschen, den Goldenen Schnitt, über Frisuren, Muster, Gesichts- und Brillenformen, über Accessoires und Stillrichtungen, über den Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und Kleidungsstil. „Das Gebiet ist unglaublich vielfältig und das fasziniert mich daran besonders“, berichtet die Strombergerin. Nach einem Jahr legte sie die Prüfung als staatlich anerkannte Typberaterin ab.

Seither berät sie Männer und Frauen aller Altersklassen in allen Fragen rund ums richtige Outfit und die perfekte Farbwahl. „Es sind allerdings schon deutlich mehr Frauen, die zu mir kommen“, verrät die 27-Jährige mit einem Lachen. Sie differenziert zwischen Farb- und Typberatung. Bei ersterem erstellt sie mit Hilfe von sogenannten Analysetüchern ein Farbprofil. Augenfarbe, Haarfarbe, Hauttyp, das alles fließt mit ein. „Anschließend gebe ich Tipps zu möglichen Farbkombinationen, Brillenfarben, Accessoires, Make-up und Schmuck.“

Bei der Stilberatung stehen die Körperformen und Persönlichkeit im Mittelpunkt. „Dabei geht es keinesfalls nur um dick oder dünn und groß oder klein“, verrät die Expertin. Vielmehr spielten die Proportionen eine wichtige Rolle. Frauen lassen sich beispielsweise in fünf verschiedene Figurformen unterteilen:

X – Schulter und Hüfte sind auf einer Linie, die Taille ist schmal

H – Schulter, Taille und Hüfte sind auf einer Linie

V – sportlicher Typ mit ausgeprägten Schultern und nach unten schmaler werdend

A – schmale Schultern mit ausgeprägtem Hüftbereich

O – der Körperschwerpunkt liegt in der Mitte.

„Und in der Regel ist es so, dass die Körperform selbst dann so bleibt, wenn man ab- oder zunimmt“, weiß Jasmin Link. Sie bezieht aber auch noch Dinge wie Gesichts-, Lippen- oder Augenbrauenform in ihre Analyse mit ein, fragt die Stilrichtung ab. „Die passen die meisten Menschen aber schon intuitiv richtig ihrem Körper an“, sagt sie – und nennt ein Beispiel: Günter Jauch beispielsweise trage eher klassisch-sportliche Mode, während Thomas Gottschalk es extravagant möge. „Gottschalk hat sehr markante Gesichtszüge und eine besondere Nasenform, während Jauch eher der sportliche Typ ist.“

Generell könne man mit Kleidung eine besondere Wirkung erzielen: sich optisch größer, kleiner, fülliger oder schlanker machen. So lassen beispielsweise Hosen ohne Aufschläge, mit Längsnähten und Bliesen die Beine optisch länger wirken. „Besonders lang sehen Beine aus, wenn die Hose oder die Strumpfhose optisch mit den Schuhen verschmilzt. Das gelingt besonders gut bei gleichen Farbtönen“, sagt die Expertin.

Sie rät zudem zu Minimalismus im Kleiderschrank – auch wenn sie aus eigener Erfahrung weiß, wie schwer das ist. „Ich bin bei mir auch gerade dabei“, sagt sie – und macht eine einfache Rechnung auf: Drei Hosen, drei Oberteile und drei Paar Schuhe, das sind 27 verschiedene Kombinationen, die möglich sind. „Und damit kann man sich gut einige Wochen lang kleiden.“ Grundsätzlich sei es wichtig, nur Lieblingsteile im Kleiderschrank zu haben. „Es gibt ja den schönen Spruch, der für uns Frauen typisch ist: Ich habe einen ganzen Schrank voll nichts anzuziehen.“ Das sei anders, wenn dort tatsächlich nur Kleidungsstücke hingen, die man gerne anziehe. Wichtig sei es dabei, dass die Teile gut kombinierbar seien. „Es gibt die sogenannten Basisfarben schwarz, dunkelblau, weiß, dunkelbraun und grau, die man nahezu mit allem tragen kann. Grau passt beispielsweise super zu Beerentönen oder zu blau.“ Mit diesem Wissen kaufe man auch gezielter ein und habe deutlich weniger Teile im Kleiderschrank, für die man keine Verwendung habe, weil sie kaum kombinierbar seien. „Das ist auch gut, wenn man eine Reise plant. Dadurch kann man sich viel überflüssiges Gepäck sparen“, weiß die 27-Jährige.

Bei allem, was sie in ihrer Beratung tut, gilt aber vor allem eine Prämisse: Die Menschen müssen sich wohl und dürfen sich keinesfalls verkleidet fühlen. „Deswegen gebe ich auch nur Tipps und würde nie mit dem erhobenen Zeigefinger kommen. Letzten Endes muss jeder das tragen, was ihm gefällt.“

Mehr Info im Internet unter www.typberatung-stilleben.de

Bad Kreuznach vom Samstag, 24. November 2018, Seite 8 (211 Views)

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