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Im nächsten Jahr sind alle wieder dabei
Interkulturelle Begegnungsfreizeit des Ev. Jugendreferates und des Pfarramtes für Ausländerarbeit
REGION. Wie in den vergangenen Jahren fand die interkulturelle Begegnungsfreizeit des Evangelischen Jugendreferates in Kooperation mit dem Pfarramt für Ausländerarbeit des Kirchenkreis An Nahe und Glan wieder währen der Sommerferien im Bootshaus in Boos direkt an der Nahe statt.
Die 22 teilnehmenden Kinder waren zwischen 8 und 13 Jahren alt und kamen zur Hälfte aus Familien mit Fluchterfahrung. Das achtköpfige Leitungsteam aus Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen unterstützte und begleitete die Kinder zehn Tage lang.
Am ersten Tag wurden die sieben Zelte gemeinsam aufgebaut: vier für die Kinder, zwei für das Team und das große Gemeinschaftszelt für alle. Jeden Tag wurde international aus regionalen Zutaten gekocht. Dafür war Kerstin Keber hauptverantwortlich, die großen Wert darauf legte, dass der täglich wechselnde Küchendienst in alle Tätigkeiten, vom Gemüse schnippeln und Tisch decken bis zum Abwasch, eingebunden war.
Vor jeder Mahlzeit stellte der Küchendienst vor, was es Leckeres zum Essen gab, dann wurde der Tisch-Rap gesungen und sich danach tischweise am Buffet bedient. Das Kochen machte den Kindern besonderen Spaß, vor allem wenn es etwas gab, was sie so noch nicht kannten. An einem Tag besuchte die Mutter von Delal und Ali die Gruppe und kochte mit den Kindern nach kurdischen Rezepten.
Was ist „normal“?
Das Thema „Ich so, du so – gut so!“ zog sich wie ein roter Faden durch die zehn Tage. Dabei setzten sich die Kinder spielerisch damit auseinander, wie normal sie sich und ihr Leben finden. Dabei machten sie die Erfahrung, dass das, was man als normal empfindet, aus verschiedenen Perspektiven ganz unterschiedlich sein kann. Es wurde darüber diskutiert, in welche Schubladen sie als Mädchen oder Junge oft gesteckt werden und dass dies häufig nervt. Den Abschluss bildete eine Verkleidungsaktion, in der die Mädchen in die Rolle von Jungen und Jungen in die Rolle von Mädchen schlüpfen durften. Dabei durften alle Klischees erfüllt werden. Der Höhepunkt stellte ein professionelles Fotoshooting dar.
Die Zeit verging wie im Flug mit einer dreitägigen Nähwerkstatt, die Ehrenamtliche aus Meisenheim anboten, Kanufahren, Schwimmen und Spiele mit den aufblasbaren Wassertieren des DLRG Bad Sobernheim, einer Wanderung zum Heimbergturm mit Abseilen aus 24 Metern Höhe, einem Ausflug zum Barfußpfad, Tischtennis-, Leitergolf- und Cornhole-Turnieren, Freundschaftsbändchen knüpfen, Brettspielen, Fußball und Basketball und dem obligatorischen Schwimmbadbesuch.
Die Abschlussparty mit alkoholfreien Cocktails, Musik, Tanzen, Lagerfeuer und einem abendlichen Schwimmen in der Nahe war für viele Kinder ein besonderes Erlebnis. Am Samstag gestalteten die Kinder gemeinsam mit Siggi Pick vom Ausländerpfarramt einen Gottesdienst in Boos, zu dem sowohl die Familien der Kinder als auch Menschen aus Boos eingeladen waren. Wie immer waren sich die Kinder einig: „Das war eine tolle Freizeit und im nächsten Jahr sind wir alle wieder dabei!“
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