Wählen Sie hier das Datum aus, um sich eine Ausgabe von LokalAnzeiger oder AM WOCHENENDE anzusehen
Neuwieder Bären zum Jahresstart
in der Fremde zweimal erfolgreich
EHC-Siege bei Benske-Debüt in Lauterbach und Dinslaken / Jamieson trifft fünf Mal
NEUWIED. Gelungener Einstand für den neuen Bären-Trainer Daniel Benske in der Eishockey-Regionalliga West: Mit zwei Siegen in Lauterbach (7:5) und in Dinslaken (4:2) gelingt dem EHC Neuwied ein perfekter Start in das Jahr.
17 Sekunden vor dem Ende des Regionalligaspiels zwischen den Lauterbacher Luchsen und dem EHC erzielte der US-Amerikaner Michael Jamieson per Empty-Net-Goal das Tor zum 5:7, es war die Entscheidung an einem Abend des offenen Schlagabtauschs, der dem EHC beim Einstand von Trainer Daniel Benske auf Anhieb einen Dreier einbrachte. „Am Anfang ist es am wichtigsten, dass wir überhaupt die Punkte holen, und das haben wir heute geschafft“, sagte der neue Bären-Coach nach dem Arbeitssieg im Oberhessischen. Auch wenn Spieler und Trainer unter der Woche erst zweimal gemeinsam auf dem Eis standen, war Benskes Handschrift mitunter schon gut zu erkennen. Die Bären spielten aggressiv, checkten früh vor, attackierten die Einheimischen schon im Spielaufbau und provozierten so einige Scheibengewinne.
Im ersten Abschnitt geizten beide Teams nicht mit offensivem Erfolg, aber eben auch nicht mit defensiven Fehlern. Drei Tore hüben wie drei drüben ließen die Zuschauer auf ihre Kosten kommen. Deion Müller behielt in der vierten Minute den Durchblick und erzielte das 0:1, das Daniel Schindler (4.) und Robert Sokol (11.) allerdings drehten. Dann das erste Überzahlspiel der Bären, und in dieser Disziplin fielen sie im ersten Spiel des Jahres besonders positiv auf. Martin Brabecs Schuss aus der zweiten Reihe (13.) war der erste von drei Powerplaytoren. Aber wie schon nach Müllers 0:1 konnte man den Rückenwind nicht lange genießen. Benjamin Schulz nutzte einen Fehlpass im Spielaufbau zum 3:2 (14.). Dass die Bären nicht mit einem Rückstand in die Kabine gingen, lag an Philipp Dieser. Der 18-jährige Verteidiger zog ab, ein Lauterbacher fälschte ab – es war in dieser Situation das Quäntchen Glück, das sich die Neuwieder verdienten und dem Verteidiger sein erstes Regionalliga-Tor bescherte.
Bei gleichem Kräfteverhältnis war Neuwied am Drücker, nur blieben die fünf-gegen-fünf-Phasen im zweiten Drittel selten. 14 Strafminuten kassierten die Gäste zwischen der 20. und 40. Minute, und trotzdem machten sie aus dem Remis nach dem ersten Abschnitt eine 6:4-Führung. Michael Jamieson (21.), Willi Hamann (33.) und Sven Schlicht (34.) überlisteten Luchse-Torwart Sebastian Grunewald. Auf der Gegenseite hatte Lauterbachs Deutsch-Tscheche Jan Hammerbauer zwischenzeitlich zum 4:4 egalisiert (30.).
Die Benske-Truppe schien mit diesem Zwischenstand das Heft in der Hand zu haben, dann stellte Lauterbach jedoch um und erhöhte den Druck. In der spannenden Endphase hielten die Gäste allerdings ihre Sinne zusammen und die Konzentration hoch. Als Jamieson erfolgreich abschloss atmete Benske auf. Sein Gegenüber, Thomas von Euw, saß hingegen in sich gekauert wie ein Häufchen Elend auf der Bank. Seine Mannschaft hatte eine ihrer besten Saisonleistungen gezeigt, bekam dafür aber keinen Lohn.
Bären beißen spät zu
„Die bekommen nicht viele Gegentore. Deshalb wird es besonders wichtig sein, auch nicht viel zuzulassen. Wir brauchen Geduld“, hatte sich Daniel Benske das Rezept für das Auswärtsspiel bei den Dinslakener Kobras schon früh zurechtgelegt. Beim 4:2-Sieg war dann vieles genauso wie prognostiziert. Bis in die Endphase hinein lag der EHC mit 1:2 hinten, Neuwied gelang in 52 Minuten nur ein Tor. Michael Jamieson glich in der 38. Minute den frühen Rückstand (Wilson/4.) aus. Weil eingangs des Schlussabschnitts Sven Linda eine doppelte Überzahlsituation nutzte (43.), hoffte Dinslaken auf ein Erfolgserlebnis. Dann klappte bei den Bären aber alles. Innerhalb von 287 Sekunden trafen zweimal Dinslaken-Spezialist Jamieson (53., 58.) und dazwischen Martin Brabec (56.). 4:2 nach 1:2 - die Moral der Deichstädter war an diesem Abend beeindruckend. „Die Mannschaft hat eine sehr, sehr gute Leistung gegen ein Dinslakener Team gezeigt, das der erwartet starke Gegner war“, äußerte sich Benske hochzufrieden.
So geht's weiter: Am Freitag, 12. Januar (19.30 Uhr), steht für die Bären bereits das nächste Auswärtsspiel auf dem Plan – dann tritt der EHC in Herford an, ehe es am Sonntag, 14. Januar (19 Uhr), zu Hause gegen Hamm geht.
ZURÜCK ZUR SEITE